Amphibien gehören zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen in unserem Land. Umso erfreulicher, dass sich in Pratteln (BL) die Einwohnergemeinde, die Bürgergemeinde und der Natur- und Vogelschutzverein Pratteln zusammengeschlossen haben, um deren Lebensgrundlage zu verbessern. Das Projekt wird vom Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen unterstützt.
Pratteln, 15. Dezember 2020 – Auf dem Gebiet der Gemeinde Pratteln gab es bis anhin nur sehr wenige Tümpel und Weiher. Die Folge: Die Anzahl der ohnehin schon gefährdete Amphibienarten, wie Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Feuersalamander, nahm in den letzten Jahren ab. Um diese Situation nachhaltig zu verbessern, liess die Einwohnergemeinde Pratteln 2019 ein Vernetzungskonzept der stehenden Gewässer erstellen. Bereits in diesem Herbst konnte die erste Umsetzungsphase abgeschlossen werden.
Damit diese Vernetzungsidee überhaupt realisiert werden konnte, war entscheidend, dass mehrere Parteien am gleichen Strick zogen. Den Anfang machte 2019 die Einwohnergemeinde Pratteln, indem sie in einem Steinbruch zwei neue Weiher baute. Im Herbst dieses Jahres folgten die Weiher Stritacher und Röti der Bürgergemeinde sowie der Weiher Räbe des Natur- und Vogelschutzvereins Pratteln. Insgesamt wurden so über 100m2 an neuen Wasserflächen geschaffen.
Laut Heinz Weisskopf von der Bürgergemeinde Pratteln schliessen die neuen Weiher Lücken auf den Wanderrouten der Amphibien und sollen die Verbreitung nicht nur in Pratteln, sondern auch in benachbarte Gemeinden, wie Muttenz und Frenkendorf begünstigen. «Entscheidend ist, diese Biotope so miteinander zu vernetzen, dass die Amphibien die neuen Orte besiedeln und somit deren Population wachsen kann», erklärt Heinz Weisskopf.
Die vernetzten Biotope sollen vor allem der stark gefährdeten Geburtshelferkröte, im Volksmund Glögglifrosch genannt, zugutekommen. Auch andere Amphibien, wie Kreuzkröte und Feuersalamander, oder auch Libellen werden davon profitieren.
Einen wesentlichen Teil der Finanzierung übernahm der Naturfonds «Salzgut» der Schweizer Salinen. Der Fonds hat sich zum Ziel gesetzt, die Biodiversität in der Schweiz zu fördern. Zu diesem Zweck werden vornehmlich Natur- und Landschaftsschutzprojekte in denjenigen Gemeinden unterstützt, in denen Salz gewonnen wird. Dazu gehört auch Pratteln, wo die Saline Schweizerhalle seit ihrer Gründung im Jahr 1837 Salz fördert.
Vernetzung nach Frenkendorf
Der Natur- und Vogelschutzverein Pratteln (NVV) trägt mit dem Weiher Räbe dieses Projekt mit.
Marco Degen vom NVV betont: «Die Vernetzung von Biotopen wird angesichts der grossräumigen Landwirtschaftsflächen immer wichtiger. Indem wir nun ein dichtes Netzwerk von Biotopen bauen, erleichtern wir den Amphibien, insbesondere dem Glögglifrosch, den Umzug zu anderen Weihern. Damit besteht eine Chance, dass sich diese Amphibienart ausbreitet, sogar über die Grenzen der Gemeinde hinaus.» So zum Beispiel ins benachbarte Frenkendorf, wo dieses Jahr gleich sieben neue Feuchtbiotope entstanden sind.
Im Frühjahr 2021 wird im Rahmen einer Erfolgskontrolle die Besiedelung analysiert. In zwei bis drei Jahren wird man wissen, ob die Vernetzung erfolgreich war und die Amphibienpopulation gewachsen ist.
Ansprechpartner für die Medien
Schweizer Salinen:
Dr. Urs Ch. Hofmeier, Geschäftsführer
T +41 61 825 51 51, urs.hofmeier@saline.ch
Carl A. C. Habich, Leiter Entwicklung Soleförderung
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Pan Bern AG:
Dr. Andreas Bernasconi, Leiter Geschäftsstelle Salzgut
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