Gewässer

Gewässer werden nicht nur von uns Menschen genutzt, sondern sind wichtige Lebensräume für Tiere, Pflanzen und andere Organismen. Viele Gewässer sind vielerorts beeinträchtigt durch Verbauung, Zerstörung und Schadstoffe. Der Naturfonds salzgut unterstützt den Aufbau und die Renaturierung von Gewässern und leistet damit einen Beitrag zu Biodiversität und sauberem Wasser.

Für eine Förderung in Frage kommen folgenden Projekte:

  • Vernetzter Wasserbau, z.B. Fisch- und Biberpassierbarkeit
  • Schaffung von Kleinstrukturen im Wasserlauf (In-Stream-Massnahmen, z.B. Raubäume oder Störsteine)
  • Anlage von Weihern, Teichen und Tümpeln
  • Schaffung von Überschwemmungsgebieten und Wässermatten
  • Ausdolung und Renaturierung von Gewässern, Drainagen und Drainageverzicht

Unsere Förderprojekte

in Planung

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2023/2024
Trägerorganisation: Rudolf Steiner Schule Mayenfels, Pratteln

Der bestehende kleine Weiher wurde schon, vor der Schulgründung 1973, auf dem Schulhausareal der Steinerschule in Pratteln angelegt und ist in die Jahre gekommen. Auf dem stark verschlammten Weiher wächst mittlerweile ein dichter Pflanzenteppich aus Rohkolben und anderen Gräsern und Wasserpflanzen. Die ehemals offene Wasserfläche ist nur noch sehr kleinflächig vorhanden. Der Weiher hat damit seine ökologische Funktion als Amphibienlebensraum verloren und muss saniert werden. Begleitet von Expert:innen und zusammen mit den Schüler:innen wird die Pflanzendecke entfernt und der Weiher von Erde und Schlamm befreit. Zudem wird auch der Landlebensraum neugestaltet und mit Kleinstrukturen aufgewertet.

Nutzen des Projekts: Der Weiher steht nach der Sanierung wieder verschiedenen Amphibien und Reptilien sowie anderen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum zur Verfügung. Den Schüler:innen der Steinerschule dient der Weiher zudem als Lern- und Erfahrungsraum.

Der zugewachsene und verlandete Weiher 2023. Foto: R. Lutter

in Planung

Ort: Liestal (BL)
Realisierung: 2023 – 2034
Trägerorganisation: Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband

Perlenkette – nicht nur ein schöner, sondern auch treffender Projektname für die in einer Kette angelegten Weiher am Elbisberg. Es ist aber auch eine Analogie zur Tierart, die gefördert werden soll: Die Männchen der Geburtshelferkröte, auch Glögglifrosch genannt, tragen die Laichschnur, die einer Perlenkette gleicht, um ihre Fersengelenke. Die Geburtshelferkröte ist ein wichtiger Indikator für strukturreiche Waldränder und Landschaften und damit für die Biodiversität. In der Schweiz ist sie stark gefährdet und gehört als national prioritäre Art zu den förderungswürdigen Arten. Die zwei neuen Teiche in Liestal ergänzen drei nördlich davon liegende „Perlen“-Standorte in der Gemeinde Füllinsdorf, die im Rahmen des Projekts 22.110 für die Geburtshelferkröte angelegt werden. Der Landlebensraum um die Teiche wird durch Waldrand- und Heckenaufwertungen und die Anlage von Kleinstrukturen zusätzlich aufgewertet. Die direkte Umgebung soll zukünftig extensiv bewirtschaftet werden.

Nutzen des Projekts: Durch das Projekt am Elbisberg werden bekannte Populationen vom Rheintal mit denjenigen im mittleren Ergolztal verbunden und so ein zusammenhängendes Lebensraumnetzwerk für die Geburtshelferkröte geschaffen. Die Massnahmen zielen auf die langfristige Sicherung dieser stark gefährdeten Art ab. Durch die Gewässer werden auch Insekten angelockt. So erhöht sich das Nahrungsangebot für Vögel, Reptilien und andere Insektenfresser (z.B. Fledermäuse), wodurch auch für sie neuer und wertvoller Lebensraum entsteht.

Nach den ersten Säuberungen und Waldrandaufwertungen befinden sich hier schon bald zwei neue Teiche. Foto: Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband.

in Planung

Ort: Maisprach (BL)
Realisierung: 2024
Trägerorganisation: Verein Vernetzte Vielfalt Maisprach (VVM)

Am Waldrand des Schönenbergs werden sich aufmerksame Spaziergänger:innen bereits im Verlauf des Jahres 2024 an zwei neuen Weihern erfreuen können. Diese Weiher sollen die Lebensräume der Geburtshelferkröte (auch genannt: Glögglifrosch) vernetzen. Dem Projekt nimmt sich der Verein ‘Vernetzte Vielfalt Maisprach’ an. Die Auswahl der Standorte orientiert sich an den Strategien von Kanton und Gemeinde zur Förderung des Glögglifroschs. Somit fügen sich die Weiher in eine Kette von insgesamt sechs geplanten und teils bereits gebauten Weihern in den Gemeinden Maisprach und Buus ein. Um die Weiher herum wird auch der Landlebensraum aufgewertet: Steinhaufen werden gebaut sowie drei Föhren und eine Strauchgruppe aus einheimischen Gehölzen gesetzt, Uferbereiche bepflanzt und offene Flächen angesät. Durch die gute Standortwahl und Lebensraumgestaltung besteht eine grosse Chance auf eine Besiedlung durch den Glögglifrosch. Etwas Geduld braucht es jedoch!

Nutzen des Projekts: Der Bau der zwei Weiher fügt sich in ein zusammenhängendes Lebensraumnetzwerk für die stark gefährdete Geburtshelferkröte ein. Durch die Gewässer werden auch Insekten angelockt. Dadurch steigt auch das Nahrungsangebot für Vögel, Reptilien und andere Insektenfresser (z.B. Fledermäuse), wodurch auch ihre Vielfalt steigt.

Der bestehende Sonnenbergweiher, alias „Wildsaubadi“ am Sonnenberg in Maisprach. Er ist Teil der Vernetzungsachse für Glögglifrösche in Richtung der neuen Weiher und nach Buus. Foto: Jessica Baumgartner

in Umsetzung

Ort: Rheinfelden (AG)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutz Rheinfelden

Bei der ‘Alten Saline’ handelt es sich um ein Siedlungsgebiet im nördlichsten Teil von Rheinfelden. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet als Saline genutzt, der Betrieb später eingestellt und das Areal Ende der 1980er Jahren mit einer Wohnsiedlung überbaut. Angrenzend daran wird sich nun der Natur- und Vogelschutz Rheinfelden (NVR) der Schaffung eines vielfältigen Naturraums annehmen: Die Parzelle mit einer Fläche von ca. 2’500 Quadratmetern lag bisher brach und kann nun durch den NV Rheinfelden gekauft werden. Zum Schutz und zur Förderung der gefährdeten Gelbbauchunke und diverser weiterer Arten werden zwei Weiher gebaut. Einer davon wird nicht zugänglich sein, um der Natur einen möglichst ungestörten Bereich zu überlassen, während der andere Interessierten für Naturbeobachtung offenstehen wird. Um die Weiher herum wird der Landlebensraum mit diversen Kleinstrukturen, wie Asthaufen und Steinlinsen aufgewertet, der Waldrand in Zusammenarbeit mit dem Rheinfelder Forstbetrieb abgestuft und gepflegt und Neophyten bekämpft. Da das Projekt an den Siedlungsraum angrenzt, sind die Bewohnerinnen und Bewohner direkt durch das Vorhaben betroffen und wurden in die Planung einbezogen.

Nutzen des Projektes: Die ökologische Aufwertung der ‘Alten Saline’ ist auf den Schutz und die Förderung von Gelbbauchunke, Erdkröte, Barrenringelnatter, Grasfrosch, Faden- und Bergmolch und diverse Libellenarten ausgerichtet. Amphibien und Reptilien sowie anderen Kleintieren bieten die Asthaufen und Steinlinsen Versteck-, Nist- und Aufzuchtmöglichkeiten. Der Naturraum wird zu einem wichtigen Trittstein für die Vernetzung von Feuchtgebieten in Rheinfelden und bietet Kindern und Erwachsenen die Gelegenheit zu Naturbeobachtungen in unmittelbarer Siedlungsnähe.

Das Gebiet vor der Aufwertung – an dieser Stelle werden die neuen Weiher angelegt. Foto: Natur- und Vogelschutz Rheinfelden

in Umsetzung

Ort: Füllinsdorf (BL)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisation: Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband BNV

Perlenkette – dieser nicht nur schöne, sondern auch passende Projektname bezieht sich auf die in einer Kette angelegten Weiher am Elbisberg. Der Name stellt aber auch eine Analogie zu der Art her, die gefördert werden soll: Die Männchen der Geburtshelferkröte, auch Glögglifrosch genannt, tragen die Laichschnur um ihre Fersengelenke, die einer Perlenkette ähnlich sieht. Die Geburtshelferkröte ist ein wichtiger Indikator für strukturreiche Waldränder und Landschaften und damit für die Biodiversität. In der Schweiz ist sie stark gefährdet und gilt als national prioritäre Art. Ziel des Projektes ist es, die noch vorhandenen Restpopulationen dieser Krötenart in der Gemeinde Füllinsdorf mit den Beständen im Ergolztal zu vernetzen und damit ihr regionales Vorkommen langfristig zu sichern. Das Projekt umfasst die Sanierung eines bestehenden Weihers und die Erstellung zweier neuer Weiher. Auch wird der Landlebensraum der Geburtshelferkröte aufgewertet, indem der Waldrand gestaltet, der weiherumgebende Baumbestand aufgelichtet und Kleinstrukturen mit Wurzelstöcken, Ast- und Steinhaufen erstellt werden.

Der BNV realisiert als Kantonalverband von BirdLife Schweiz zusammen mit seiner lokalen Sektion dem Natur- und Vogelschutzverein Füllinsdorf, sowie der Einwohner- und Bürgergemeide Füllinsdorf den Bau der Perlenkette. Die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ermöglicht es auch, Synergien bei Weiterbildungsveranstaltungen, Exkursionen und dem Einbezug der Schule zu nutzen und viel Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung zu leisten.

Nutzen des Projektes: Durch das Projekt wird am Elbisberg ein zusammenhängendes Lebensraumnetzwerk für die Geburtshelferkröte geschaffen. Die Massnahmen zielen auf die langfristige Sicherung dieser stark gefährdeten Art ab. Durch die Gewässer werden auch Insekten angelockt. Dadurch wird das Nahrungsangebot für Vögel, Reptilien und andere Insektenfresser (z.B. Fledermäuse) erhöht, wodurch auch ihre Vielfalt steigt.

Der Uhu-Weiher wird als erste Perle aufgewertet und vernetzt das Rhein- und Ergolztal. Foto: Robert Brügger

in Planung

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2023
Trägerorganisation: Gemeinde Pratteln

Das Kappelimattbächli fliesst von Süden kommend in einem naturnahen, renaturierten Uferabschnitt nach Pratteln. Bevor es im Siedlungsgebiet unterirdisch weitergeführt wird, läuft es über einen abschüssigen Abschnitt von 1.3 Metern in ein Einlaufbauwerk. Der Ausstieg für Amphibien ist hier aufgrund der steilen, rutschigen Wände erschwert bis unmöglich, aber für das Überleben der Tiere unabdingbar. Aus diesem Grund soll der Abschnitt des Baches für Amphibien und andere Tiere mit diversen Massnahmen aufgewertet werden: Das Gefälle des letzten Abschnittes wird verringert, Flachwasserzonen werden geschaffen sowie das Sohlensubstrat ersetzt und mit Kalkblöcken und Natursteinen versehen. Zusätzlich sollen im Uferbereich aus lokalem Ast- und Totholzmaterial und Kalksteinen Unterschlupfmöglichkeiten für eine Vielzahl an Kleintieren entstehen.

Nutzen des Projektes: Die Gewässerbauten stellen eine grosse Gefahr für Amphibien dar – gelangen die Tiere einmal in ein solches unterirdisches Gewässersystem, verenden sie meist qualvoll. Das Projekt schafft Abhilfe, indem das Einlaufbauwerk mitsamt Zufluss so ausgestaltet wird, dass die Amphibien gar nicht erst ins unterirdische Gewässersystem gelangen. Die Unterschlupfmöglichkeiten beim Ausstieg bieten den Amphibien Schutz vor Fressfeinden. Durch die Massnahmen wird der Wert des Käppelimattbächlis als Vernetzungsachse von Amphibien erhöht.

Blick von Norden auf das Einlaufbauwerk und die Mündung des Käppelimattbächlis. Foto: Martin Classen

in Planung

Ort: Olsberg (AG)
Realisierung: 2022
Trägerorganisation: Naturschutzverein Olsberg

In der Gemeinde Olsberg (AG) wurden in den letzten Jahren bereits verschiedene Massnahmen zur Förderung von Feuchtlebensräumen im Kulturland und Wald umgesetzt. Nun sollen entlang des Violenbachs ehemalige Feuchtwiesen zusammen mit den Eigentümern renaturiert werden. Hierfür werden in einem ersten Schritt bestehende ökologisch und technische Grundlagen für die Umsetzung aufgearbeitet, eine detaillierte Massnahmenplanung durchgeführt und die Machbarkeit überprüft. Der Prozess wird mit der Gemeinde und den Einwohnern partizipativ gestaltet. Ein umfassendes Konzept hält konkreten Massnahmen auch das genaue Vorgehen fest.

Nutzen des Projektes: Mit der Renaturierung von Feuchtwiesen entlang des Violenbachs wird die floristische und faunistische Artenvielfalt in der Gemeinde erhöht. Zudem wird das Vernetzungspotenzial für bereits vorkommende Arten, z.B. für die Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte, mit diesen Massnahmen gesteigert.

Die potentiellen Aufwertungsflächen im Ausgangszustand. Foto: Philipp Schuppli

in Umsetzung

Ort: Zuzgen, Obermumpf, Wittnau und Mettauertal (AG)
Realisierung: 2022 – 2024
Trägerorganisation: Jurapark Aargau

Rund 100 gefährdete Tierarten (Larven von Libellen, Köcher- und Steinfliegen, Quellmuscheln, Brunnenschnecken usw.) leben ausschliesslich in natürlichen und frei fliessenden Quellen. Unbeeinträchtigte Quellaustritte und Quellbäche sind daher besonders artenreiche und wertvolle Gewässer. Quellen sind der Anfang all unserer Bäche und Flüsse und gehören weltweit zu den gefährdetsten Lebensräumen. Eine aktuelle Kartierung (2020/2021) mit Freiwilligen im Jurapark Aargau hat gezeigt, dass auch hier bei uns fast alle natürlichen Quellen beeinträchtigt oder gar zerstört sind – sei es durch Drainagen, Wasserfassungen oder Abfall.

Im neu lancierten Projekt will der Jurapark Aargau nun ausgewählte Quellgewässer aufwerten und renaturieren. Zusätzlich sollen Akteure vor Ort (Forst, Grundeigentümer und die lokale Bevölkerung) für diese wertvollen Kleinstlebensräume sensibilisiert werden, um sie langfristig zu sichern.

Nutzen des Projektes: Das Projekt dient insbesondere dem Erhalt und der Förderung der Gestreiften Quelljungfer (Cordulegaster bidentata), einer seltenen Libellenart. Sie ist für ihre Larvalentwicklung zwingend auf intakte Quellgewässer im Wald angewiesen und gilt als sogenannte Schirmart: Ihr Schutz sichert das Überleben einer Vielzahl weiterer Tier- und Pflanzenarten, die ebenfalls an intakte Quell-Lebensräume gebunden sind.

Natürliche Quelle Rheinsulz (links) und frisch geschlüpfte Gestreifte Quelljungfer mit einem Überbleibsel ihrer Larvenhaut (rechts). Foto: Jurapark Aargau/Anja Trachsel (links), Marlene Ploner (rechts).

umgesetzt

Ort: Ziefen (BL)
Realisierung: 2021 – 2022
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Ziefen, Natur- und Vogelschutzverein Ziefen

Der Weiher wurde zu Beginn der 1980er Jahre auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie erstellt. Das kommunale Naturschutzobjekt ist sanierungsbedürftig, da der Folienuntergrund undicht geworden ist und der Weiher austrocknete. Mit der Sanierung soll der ehemalige Teich in zwei Wasserflächen unterteilt werden, die jeweils über einen separaten Ablauf verfügen. Dadurch soll es möglich sein, die Weiher wechselweise und einfacher zu pflegen. Die regelmässigen Unterhaltsmassnahmen der Weiher und der Weiherumgebung werden durch die lokale Forstequipe unter Mithilfe des Natur- und Vogelschutzvereins durchgeführt. Mit seinem Holzsteg dient der Weiher auch der Naturbeobachtung, es werden zudem regelmässig Exkursionen in das Gebiet unternommen.

Nutzen des Projektes: Der Weiher sowie der umgebende, reich strukturierte Landlebensraum mit seinen Ruderalflächen dienen der stark gefährdeten Geburtshelferkröte als Laichplatz, und auch die Ringelnatter hat sich hier bereits angesiedelt. Die Sanierung sichert den Fortbestand dieses wichtigen Lebensraumes und damit dem Erhalt der Arten.

Der Weiher während und nach Abschluss der Bauarbeiten  Foto: Natur- und Vogelschutzverein Ziefen

in Umsetzung

Ort: Zeiningen (AG)
Realisierung: 2021 – 2022
Trägerorganisation: Pro Natura Aargau, NV Zeiningen, Ortsbürger Zeiningen, Forstbetrieb Region Möhlin

In Zeiningen existieren noch kleine Restpopulationen der stark gefährdeten Gelbbauchunke und der Geburtshelferkröte. Zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen erstellen die Trägerorganisationen auf feuchten bis nassen Waldstandstandorten neue Laichgewässer, die temporär Wasser führen. Der Landlebensraum dieser Amphibien wird zusätzlich mit zahlreichen Kleinstrukturen aufgewertet. Flankierend zu diesen Lebensraumaufwertungen soll das periodische Vernässen der Schnittwiesen im kommunalen Schutzgebiet ‘Bättlerchuchi’ wieder ermöglicht werden.

Nutzen des Projektes: Mit der Neuanlage zusätzlicher Laichgewässer können die beiden stark gefährdeten und geschützten Amphibienarten neue Lebensräume besiedeln. Das sichert ihre Fortpflanzung, stabilisiert bestehende Populationen und unterstützt die Ausbreitung der beiden Arten. Mit der Aufwertung der ehemaligen Feuchtwiesen in der ‘Bättlerchuchi’ können heute sehr seltene Lebensräume gefördert werden.

links: Die unscheinbare Gelbbauchunke – hier posiert sie mit Kaulquappen des Grasfrosches – kommt entlang des Maienbächlis noch vor und wird von der Gestaltung besonnter, temporärer Kleinstgewässer sehr profitieren. Foto: Philipp Schuppli, creaNatira GmbH
rechts: Ein Teil der fertiggestellten Weiher, die bereits von zahlreichen Feuersalamandern, Berg- und Fadenmolchen sowie Köcherfliegen besiedelt werden. Foto: Lena Bühlman, creaNatira GmbH

umgesetzt

Ort: Arisdorf (BL)
Realisierung: 2021
Trägerorganisation: Verein Leben in Arisdorf

Für die stark gefährdete Geburtshelferkröte wurden bereits in den 1970er Jahren Laichgewässer in Arisdorf gebaut. Damals entnahm man Kaulquappen aus einer rekultivierten Grube in Magden und siedelte sie in den Arisdorfer Tümpeln an. Die Geburtshelferkröte hat sich seither hier etabliert und gut entwickelt. Die bestehenden Teiche sollen nun saniert und der Landlebensraum aufgewertet werden. Mit der Anlage eines weiteren Weihers wird der Geburtshelferkröte zusätzlicher Lebensraum zur Verfügung gestellt.

Nutzen des Projektes: Die Sanierung und Neuanlage von Laichgewässern sichern den Fortbestand der Arisdorfer Population und bieten der Geburtshelferkröte Raum für ihre weitere Ausbreitung. Die Weiher sind ein wichtiger Trittstein in einem bestehenden Netz von Laichgewässern und dienen auch anderen, weniger gefährdeten Arten, wie z.B. dem Grasfrosch als Lebensraum.

21.060_Urs-Schuler
Der sanierungsbedürftige Schöflettenweiher. Zusätzlich wird ein neuer Weiher direkt oberhalb des bestehenden Tümpels erstellt. Foto: Urs Schuler, Verein Leben in Arisdorf

umgesetzt

Ort: Bärschwil (SO)
Realisierung: 2021 – 2022
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Bärschwil

Die Einwohnergemeinde Bärschwil (SO) möchte, unter der Federführung der örtlichen Umweltkommission, zusammen mit dem Forstbetrieb Laufental-Thierstein West ein Netzwerk von temporär wasserführenden Laichgewässern für die Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte erschaffen und diese langfristig pflegen. Die Weiher befinden sich entlang des Stritterenbachs im Wald oder daran angrenzend. Neben dem Bau der Gewässer sollen zudem der umgebende Wald und vorhandene Felsstrukturen aufgelichtet, respektive freigestellt und die angrenzenden Waldränder gepflegt werden. Der Landlebensraum wird durch die Anlage von gewässerbegleitenden Kleinstrukturen und Gehölzpflanzungen zusätzlich aufgewertet.

Nutzen des Projekts: Von den umfassenden Aufwertungsmassnahmen im Wald profitieren neben den beiden Zielarten auch zahlreiche weitere Amphibien sowie Reptilien, Vögel und Insekten. Der lichte Wald und eingebundene Felsstrukturen werden zu neuen Lebensräumen für wärme- und lichtliebende Arten bereit.

21.076_GBU2-PhilippSchuppli-creaNatiraGmbH
Abbildung: Die unscheinbare Gelbbauchunke – hier posiert sie mit Kaulquappen des Grasfrosches – kommt entlang des Maienbächlis noch vor und wird von der Gestaltung besonnter, temporärer Kleinstgewässer sehr profitieren (Foto: Philipp Schuppli, creaNatira GmbH)

umgesetzt

Ort: Frick (AG)
Realisierung: 2021
Trägerorganisation: Naturschutzverein Frick

In verschiedenen Schutzgebieten in Frick hat der Naturschutzverein Frick in den letzten 30 Jahren insgesamt 21 Laichgewässer für die national gefährdeten Amphibien Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte erstellt. In der Folge haben sich deren Populationen recht stabil entwickelt. Derzeit kann ein Teil der Tümpel die Funktion als Laichgewässer wegen Verlandung oder frühzeitiger Austrocknung nicht mehr erfüllen. Mit dem vorliegenden Projekt wird ein Teil dieser Gewässer mit einer Fläche von rund 240 Quadratmetern saniert. Zudem wird der umgebende Landlebensraum gepflegt und es werden neue Kleinstrukturen angelegt.

Nutzen des Projektes: Dank dieser Sanierung finden die national gefährdeten Amphibien Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte auch weiterhin ein funktionstüchtiges Laichgewässer vor. Der sanierte Lebensraum stellt die Erhaltung der Populationen für die nächsten Jahre sicher.

20.041_Gruhalde-TZehnder-NVS-Frick
Laichgewässer Gruhalde. Foto: Thomas Zehnder, NV Frick

umgesetzt

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2020
Trägerorganisation: Bürgergemeinde Pratteln

Die Bürgergemeinde Pratteln (BL) führt verschiedene Massnahmen zur Lebensraumaufwertung für die national stark gefährdete Geburtshelferkröte durch, die in das Vernetzungs- bzw. Landschaftsentwicklungskonzept der Einwohnergemeinde Pratteln eingebunden sind. Dazu gehören Sanierungsarbeiten am permanent wasserführenden, aber verlandeten Waldweiher ‘Stritacher’. Diese umfassen das Ausbaggern, die abschnittsweise Auflichtung des umgebenden Waldbestandes sowie die Erstellung von Ast- und Stammholzhaufen. Weiter entsteht an einem besucherfrequentierten Ort der neue Weiher ‘Röti’, der die Besucher zum Beobachten und Erleben der Natur einlädt. Der Weiher wird durch eine Abzäunung vor Störungen durch die Besuchenden geschützt.

Nutzen des Projektes: Durch das Projekt werden im Gemeindegebiet Pratteln bestehende Vernetzungskorridore ergänzt sowie wichtige Trittsteine zu den Feuchtbiotopen auf dem Gemeindegebiet Frenkendorf erhalten und gefördert. Die Massnahmen kommen neben der Geburtshelferkröte auch weiteren Amphibien (Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Fadenmolch) sowie div. Libellenarten und erdbewohnenden Insekten zugute.

Weiher Stritacher
Standort des Waldweihers «Stritacher». Foto: Heinz Weisskopf, Bürgerrat Pratteln

Weitere Informationen finden Sie hier

in Umsetzung

Ort: Olsberg (AG)
Realisierung: 2020 – 2021
Trägerorganisation: Pro Natura Aargau

Das Projekt dient der Lebensraumaufwertung und Vernetzung von Gelbbauchunken und Geburtshelferkörten. In Olsberg (AG) sind die Bestände der beiden national stark gefährdeten Arten seit Jahren sehr gering oder rückläufig und es existieren nur noch kleine Restpopulationen. Die bekannten Vorkommen konzentrieren sich auf besonnte Waldrandbereiche, Feuchtwiesen und entlang von kleinen Fliessgewässern. Die Aufwertungsmassnahmen umfassen die Neuanlage von kleinen Laichgewässern entlang des Violenbaches, die Anlage von Kleinstrukturen (z.B. Stein- und Asthaufen) als Versteckmöglichkeiten, und die Vernetzung einer ehemaligen Lehmgrube als zusätzlichen Lebensraum.

Nutzen des Projektes: Das Projekt dient vornehmlich dem Erhalt und der Stabilisierung der bestehenden Restpopulationen von Gelbbauchunke und Geburtshelferkörte in Olsberg (AG). Die Lebensraumaufwertungen tragen dazu bei, dass diese Amphibienpopulationen sich langfristig wieder erholen und ausbreiten können.

Olsberg Lehmgrube
Die ehemalige Lehmgrube als ein wichtiges Vernetzungselement. Foto: Philipp Schuppli

Weitere Informationen finden Sie hier

in Umsetzung

Ort: Maisprach (BL)
Realisierung: 2020
Trägerorganisation: Vogelschutz-, Heimatschutz- und Verschönerungsverein Maisprach (VVM)

In Maisprach (BL) existieren mehrere Standorte, an denen sich die Geburtshelferkröte in den letzten Jahren erfolgreich fortgepflanzt hat. Für den Erhalt und die Förderung dieser national stark gefährdeten Art hat der Vogelschutz-, Heimatschutz- und Verschönerungsverein Maisprach (VVM) ein «Vernetzungskonzept Geburtshelferkröte» ausgearbeitet, welches mit diversen Massnahmen auf die Aufwertung von Vernetzungskorridoren und die Neuschaffung von Lebensräumen abzielt. Das Gebiet Röti/Zalgarten stellt eines von 10 Fokusgebieten dar. Aus einer bestehenden Drainage soll hier auf einer Länge von 170 Metern ein mäandrierender Bachlauf entstehen. Dieser wird entlang der Böschung mit Steinstrukturen weiter aufgewertet.

Nutzen des Projektes: Durch die Schaffung von neuen Trittsteinbiotopen mit Versteckmöglichkeiten entlang der Ausbreitungsachsen ermöglicht das Projekt, dass sich die Geburtshelferkröte weiter ausbreiten und an neuen Standorten ansiedeln kann.

Röti Zalgarten
Beispiel des aufgewerteten Hintermattbächlis in Anwil nach Beendung der Bauarbeiten. Foto: Jessica Baumgartner, VVM

in Umsetzung

 

Ort: Magden (AG)
Realisierung: 2020
Trägerorganisation: Naturschutzverein Magden

Die Geburtshelferkröte, eine national stark gefährdete Art, kommt in der Umgebung von Magden (AG) an mehreren Standorten vor. Durch die Erstellung weiterer Fortpflanzungsgewässer und die Aufwertung von Lebensräumen an Land widmet sich der Naturschutzverein Magden bereits seit einigen Jahren dem Erhalt und der Förderung der Geburtshelferkröte.

Das sonnenexponierte Gebiet «Alt Ägerte» in Magden stellt einen weiteren potenziellen Landlebensraum für diese Amphibienart dar. Er ist dank Dornenhecken, Obstbäumen, mageren Wiesen, extensiven Weiden und Bruchsteinmauern sehr strukturreich und verfügt über viele offene Bodenstellen. Lediglich ein geeignetes, Gewässer, in dem sich die Kaulquappen entwickeln können, fehlt und soll nun erstellt werden.

Nutzen des Projektes: Der Weiher trägt zu einer weiteren Vergrösserung des Lebensraumes und Vernetzung der Geburtshelferkröte in der Region bei und ist ein wichtiger Baustein für die Biodiversitätsförderung vor Ort.

Weiher «Alt Ägerte»: Von der Planung bis zur Umsetzung (Fotomontage links: Christophe Berney, Fotos rechts: Michael Schaub)

umgesetzt

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2020
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutzverein Pratteln

Ein Ziel des Landschaftsentwicklungskonzeptes von Pratteln (BL) ist der Aufbau eines Netzwerkes von Gewässern zur Erhaltung und Förderung verschiedener Amphibien. Die schweizweit stark gefährdete Geburtshelferkröte weist in Pratteln an einem Standort zwar eine mittelgrosse, aber isolierte Population auf. Deshalb sollen in der Nähe dieses Standortes verschiedene neue Weiher geschaffen werden, um die Ausbreitung der Art von hieraus zu gewährleisten. Der Weiher Räbe ist Teil dieses neu entstehenden Netzwerkes, das sich bis in die umliegenden Gemeinden erstreckt. Begleitend zur Weiheranlage werden ökologisch wertvolle Kleinstrukturen (z.B. Totholz- und Steinhaufen) am Gewässerrand erstellt. Auch die Pflege des Gewässers ist sichergestellt. Die Information der Bevölkerung über Ziele und Beweggründe des Projektes ist ein weiterer Teil dieses Projektes.

Nutzen des Projektes: Mit dem Bau des Weihers Räbe wird gezielt der Lebensraum der Geburtshelferkröte, einer national stark gefährdeten Art, vergrössert und vernetzt. Dies schafft die Grundlage für den Erhalt und die Förderung einer langfristig stabilen Population. Die neue Weiheranlage und die Aufwertung des Lebensraumes kommen gleichzeitig auch anderen aquatischen Arten (z.B. Libellen) zugute und tragen zur Biodiversitätsförderung in der Region bei.

Kirschbaum
Der neue Weiher wird am Rand dieser Streuobstwiese angelegt. Foto: Marco Degen

Weitere Informationen finden Sie hier

umgesetzt

Ort: Muttenz/Münchenstein (BL)
Realisierung: Frühling 2020
Trägerorganisation: Einwohnergemeinden Muttenz und Münchenstein

Im Gebiet Mühlematt der Gemeinden Muttenz und Münchenstein wird zur ökologischen Aufwertung eine neue Weiherkette, bestehend aus drei Weihern, angelegt. Die Weiher befinden sich im Waldareal, sind permanent wasserführend und werden durch Meteorwasser gespiesen. Die Aufwertung des Gebiets Mühlematt ist eine Massnahme des Aktionsplans Birspark Landschaft, der auf eine gemeindeübergreifende Weiterentwicklung des Natur- und Erholungsraums entlang der Birs zielt. Weitere Massnahmen im Umfeld der Mühlematt zugunsten der Natur und teilweise auch zugunsten der naturnahen Erholung sollen in den nächsten Jahren folgen.

Nutzen des Projekts: Zielart ist die stark gefährdete Geburtshelferkröte. Ebenfalls profitieren werden Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Fadenmolch sowie diverse Libellenarten. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Lebensraumaufwertung.

Luftaufnahme Weiherkette
Luftaufnahme des geplanten Standortes der Weiherkette Mühlematt, welche entlang des Wald-randbereiches rechts im Bild entstehen wird. Foto: fadeout, Birspark Landschaft

Weitere Schwerpunkte/Themen

Bedrohte Lebensräume und bedrohte bzw. prioritäre Arten, Erhalt und Förderung vielfältiger und traditioneller Kulturlandschaften, Vernetzung von Lebensräumen, Erwerb ökologisch wertvoller Flächen.

Mehr dazu

Seltene Arten, Lebensräume und Waldstrukturen, biodiversitätsfördernde Bewirtschaftungsformen und Biotopbäume.

Mehr dazu

Biodiversität im Kulturland, qualitativ hochwertige Hecken und Trockensteinmauern sowie umweltschonende und seltene Produktionsverfahren.

Mehr dazu

Aufwertungsprojekte im Siedlungsraum: Schaffung von Naturwerten, Vernetzung, Schaffung neuer naturnaher Lebensräume.

Mehr dazu

Öffentlichkeitsarbeit, Kurse und Führungen als Teil von Projekten mit konkreten, ökologisch hochwertigen Aufwertungsmassnahmen.

Mehr dazu

Projekteingabe

Haben Sie eine Projektidee im Bereich Natur- und Landschaftsschutz, die sich in unserem Förderperimeter befindet? Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.