Kulturland

Kulturland wies traditionellerweise eine sehr hohe Biodiversität auf. Auch heute noch kann dies der Fall sein. Da das Kulturland durch eine intensivere Bewirtschaftung zunehmend verarmt, finden sich die meisten bedrohten Arten genau dort. Es braucht deshalb viele hochwertige Massnahmen, um die Artenvielfalt in diesen Gebieten zu schützen und zu fördern.

Der Naturfonds salzgut unterstützt folgende Projekte:

  • Förderung von qualitativ hochwertigen Flächen für die Biodiversität im Kulturland
  • Erhaltung und Förderung von vielfältigen und/oder traditionellen Kulturlandschaften
  • Förderung von hochwertigen Hecken sowie Klein- und Grossstrukturen; Trockensteinmauern nur, wenn sie ein typisches, besonders förderungswürdige Element einer Landschaft sind und den fachlichen Kriterien des FLS entsprechen)
  • Umweltschonende und seltene Produktionsverfahren im Zusammenhang etwa mit Landschaftsschutz, z.B. Hochstamm-Obstbau (wenn übrige Förderung nachweislich fehlt oder zu ungenügend ist)

Unsere Förderprojekte

in Planung

Ort: Magden (AG)
Realisierung: 2024-2027
Trägerorganisation: Naturschutzverein Magden (BirdLife Schweiz als Co-Trägerin)

Magden liegt auf den ersten Jurahügeln am Eingang des Fricktals. Rund um das Dorf erstrecken sich Hügel mit traditionellen Obstgärten, Weiden und vier Rebbergen. Der Weinbau hat in Magden eine lange Tradition. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist er jedoch aus verschiedenen Gründen bis auf Restflächen zurückgegangen.

Erst in den 1990er Jahren konnte der Weinbau wieder auf vier Teilgebiete ausgedehnt werden. Diese heutigen Rebflächen sind fast alle bezüglich Bewirtschaftung optimiert und weisen kaum alte naturnahe Strukturen auf. In einem umfassenden Projekt werden diese Rebflächen und ihre unmittelbare Umgebung durch diverse Massnahmen ökologisch aufgewertet. Dazu gehören unter anderem botanische Aufwertungen, neue Hecken, Strauchgruppen, Wildrosen, nektarreiche Säume, Wildblumenwiesen, Obst- und Feldgehölze, Totholzhaufen, Nisthilfen für Vögel und Wildbienen und Trockensteinmauern.

Nutzen des Projektes: Im Umfeld der bisher überwiegend strukturarmen Rebflächen gibt es viel extensiv genutztes Wiesland, das nur teilweise mit Obstbäumen und Hecken bepflanzt ist. Unter diesen Voraussetzungen besteht in und um die Rebflächen ein grosses Potential zur Erhöhung der Biodiversität, der Strukturvielfalt und zur besseren Vernetzung von Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten. Die Massnahmen richten sich zur Förderung einzelner Arten an den Doldigen Milchstern, den Wachtelweizen-Scheckenfalter, Zauneidechse und Neuntöter und bewirken zugleich eine Aufwertung des Landschaftsbildes.

Heute erscheint der Rebberg Wygarte noch eher eintönig – die geplanten botanischen Aufwertungsmassnahmen erfreuen das Auge jedoch bald schon mit vielzähligen neuen Strukturen. Foto: Stephen Skillman, Naturschutzverein Magden.

in Umsetzung

Ort: Langenbruck (BL)
Realisierung: 2023-2024
Trägerorganisation: Gemeinde Langenbruck, Kommission Natur und Landschaft

Im Frühling erstrahlt das Baselbiet vielerorts in einem bunten Meer von Obstblüten: Die Baselbieter Obstbaumlandschaften sind weitherum bekannt und blicken auf eine lange Tradition zurück. Doch auch hier verschwinden viele der alten Hochstämmer aufgrund von ungünstiger Bewirtschaftung, Krankheit und Klima. Die Gemeinde Langenbruck hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Pflanzung und Pflege von neuen Hochstammobstbäumen auf ihrem Gemeindegebiet zu fördern. Mit einer grossen Sortenvielfalt und regional angepassten Obstbaumsorten soll gemeindeweit ein Mosaik an neuen Standorten entstehen. Langfristig sollen nach Möglichkeit auch Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen angelegt werden.

Nutzen des Projekts: Hochstämmige Obstbäume sind eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten und dienen Vögeln und Kleinsäugern als Brutstätte, Nist- oder Versteckmöglichkeit. Mit zunehmendem Alter der Bäume steigt zudem auch das Lebensraumangebot für weitere Tier- und Pflanzenarten, z.B. in den Baumkronen oder in Rindentaschen. Die Einbindung der Bevölkerung und Grundeigentümer:innen erfolgt sehr aktiv durch gemeinsame Pflanzaktionen, Baumschnittkurse, eine finanzielle Beteiligung an den Baumkosten sowie eine breite und teilweise auch gemeindeübergreifende Informationskampagne.

Die Hochstamm-Obstbäume warten auf ihre Pflanzer.innen. Am 28. Oktober letzten Jahres wurden 216 Hochstamm-Obstbäume gepflanzt. Diesen Herbst 2024 werden es weitere 134 Bäume sein Foto: Diego Sonderegger, Langenbruck

in Umsetzung

Ort: Titterten (BL)
Realisierung: 2023 – 2025
Trägerorganisation: Verein Baselbieter Feldscheunen

Am Lonsberg in der Gemeinde Titterten liegt sie – eine grosse, alte und verfallende Feldscheune, eingebettet in eine einzigartige Landschaft. Sie ist umgeben von extensiver Landwirtschaft, vielen vereinzelten Bäumen, Hecken und Asthaufen. Das Gebäude ist akut einsturzgefährdet und droht als kulturelles Element und ökologisch wertvoller Lebensraum zu verschwinden. Darum soll es sanft instand gestellt und weiterhin extensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Bei der Instandstellung der Scheune werden Nisthilfen, Brutplätze sowie Versteckmöglichkeiten für verschiedene Tiere geschaffen: Im Dach und im Gemäuer entstehen Fugen, Aussparungen, Nischen sowie Einfluglöcher und Nistkästen für Vögel (z.B. Schleiereule, Turmfalke, Garten- und Hausrotschwanz, Bachstelze sowie Grauschnäpper), Fledermäuse und Insekten. Rund um das Gebäude ist eine Aufwertung mit regionaltypischer Siedlungsflora geplant. Es werden weitere Kleinstrukturen, wie Stein- und Misthaufen, Scheiterbeigen und Ruderalflächen geschaffen.

Nutzen des Projekts: Feldscheunen sind wichtige ökologische Elemente in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Mit der Sanierung und Umgebungsgestaltung der baufälligen Feldscheune schafft und erhält der Verein Baselbieter Feldscheunen wertvolle Lebensräume und ökologische Nischen für eine Vielzahl gefährdeter und geschützter Lebewesen. Darüberhinaus wird mit der Sanierung ein bedeutendes kulturhistorisches Gut geschützt, gepflegt und einer nächsten Generation weitergegeben.

Feldscheune Rosenmatt inmitten einer strukturreichen Kulturlandschaft. Foto: Verein Feldscheunen Rosenmatt

in Umsetzung

Ort: Nuglar-St. Pantaleon (SO)
Realisierung: 2019 – 2024
Trägerorganisation: Gemeinde Nuglar-St. Pantaleon

Südlich von Nuglar befindet sich eine mosaikartige Landschaft mit Wald, Magerwiesen, ehemaligen Reblagen, reaktiviertem Rebberg mit alten Trockenmauern, Hochstammobstbäumen, und Gehölzsäumen – ein Stück traditionelle Kulturlandschaft. Die Bewirtschaftung in dieser Steillage ist aufwendig und wurde im Verlauf der letzten Jahrzehnte auf der Mehrheit der Flächen aufgegeben. In der Folge verwilderte das Gebiet und diverse Parzellen verwaldeten. Damit diese Landschaft ihre ökologischen Funktionen wieder besser erfüllen kann, hat die Gemeindeversammlung von Nuglar-St. Pantaleon 2018 einem Aufwertungsprojekt für die Wiederherstellung dieser rund 14 ha Kulturlandschaft zugestimmt. Seither wurden unter anderem Waldränder und Feldgehölze gepflegt, Pflanzungen vorgenommen, Totholzhaufen angelegt, alte Zäune und Stacheldrähte entfernt, Neophyten bekämpft, alte Rebmauern instand gestellt und Wald aufgelichtet. Zur langfristigen Erhaltung wird die extensive Nutzung der Magerwiesen und Weiden wieder aufgenommen und die Gehölze aktiv gepflegt.

Nutzen des Projekts: Übergangsbereiche zwischen Offenland, Feldgehölzen und Wald sind wertvolle Biotope und Lebensräume für eine Vielzahl wärme- und lichtliebender Tier- und Pflanzenarten. Ziel des Projektes ist der Erhalt einer Landschaft mit verschiedenen Massnahmen: Gestufte und artenreiche Gehölzränder und Gebüsche, Laubwald mit viel Totholz und Kleinstrukturen, luftfeuchte Waldränder mit Weichhölzern und extensive Wiesen und Weiden mit vielen Kleinstrukturen. Ein solch vielfältiger Landschafts- und Lebensraum ist ein wertvolles Trittsteinbiotop in den umliegenden, intensiver genutzten Landwirtschaftsflächen.

Mit grossem Engagement wird die Wald-Saumlandschaft Nuglar Süd gepflegt. Foto: Forst-, Natur- und Landschaftskommission Gemeinde Nuglar-St. Pantaleon

in Umsetzung

Ort: Böztal (AG)
Realisierung: 2023-2026
Trägerorganisation: Stiftung Wildtiere Aargau

Artenreiche Hecken, Trockenmauern, Hochstamm-Obstgärten, Asthaufen: Solche Strukturen prägten einst die Kulturlandschaft des Aargauer Juras. In den letzten Jahren mussten sie jedoch einer intensiven Landwirtschaft weichen, was zu einem stetigen Rückgang der Artenvielfalt führte. Diesem Trend will die Stiftung Wildtiere Aargau in Zusammenarbeit mit Landwirtschaftsbetrieben im Aargauer Jura entgegenwirken. Der Windistalhof und der Söhrenhof in der Gemeinde Böztal unterstützen das Projekt. Mit aufgewerteten und neuen Hecken, lichten Wäldern und Laichgewässern, sowie Einzelbäumen und zahlreichen Steinlinsen und Asthaufen soll die Lebensraumvielfalt gefördert werden.

Nutzen des Projekts: Der Windistalhof und der Sörenhof vernetzen Naturschutzgebiete mit bedeutenden Populationen der Geburtshelferkröte und des ebenfalls gefährdeten Fadenmolches. Beide Höfe liegen im den Förderperimetern von Feldhase und Steinkauz und grenzt an jenen des Neuntöters. In unmittelbarer Nähe befinden sich Trockenwiesen von nationaler Bedeutung. Dank dieser ökologisch interessanten Lage können beide Höfe mit ökologischen Aufwertungsmassnahmen die Vernetzung dieser wertvollen Biodiversitäts-Hotspots verbessern. Das Projekt schafft Lebensraum für Kleinsäuger (u. a. Iltis, Feldhase und Hermelin), Amphibien (u. a. Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke), Reptilien (u. a. Ringelnatter, Schlingnatter und Zauneidechse) und Vögel (u. a. Neuntöter, Wendehals und Zaunammer).

Der Windistalhof wird in Zukunft als Agroforstbetrieb Landwirtschaft und Biodiversitätsförderung vereinen. Foto: apiaster GmbH, Philipp Schuppli

in Umsetzung

Projekt in der Westschweiz.
Mehr Informationen auf Französisch.

07
Foto: Sandrine Siu 

umgesetzt

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisation: Bürgergemeinde Pratteln

Die Bürgergemeinde Pratteln unterhält auf 84 Hektaren Kulturland rund 350 Obstbäume, die den Bürgern unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Primär handelt es sich um Kirschbäume, die in den letzten Jahren stark mit der Trockenheit zu kämpfen hatten. Auch kann die Ernte nicht ökologisch vor der Kirschessigfliege geschützt werden, was die Zukunft der Kirschbäume in Frage stellt. Die Bürgergemeinde beabsichtigt deshalb, die Obstgärten artenreicher und mit zukunftsfähigen Baumarten sowie lokalen Sorten klimafitter zu gestalten: Pratteler Hasenbirnen, Elsbeeren, Speierlinge, Baselbieter Lederäpfel, Edelkastanie und Nussbäume. Zusätzlich zu den Pflanzungen sind diverse Begleitmassnahmen vorgesehen. An den Bäumen sollen Wildbienenhotels, Nistkästen und Greifvögel-Sitzstangen angebracht werden.

Nutzen des Projektes: Die Ausstattung der Baumgärten mit einer grossen Artenvielfalt ist eine effektive Massnahme, um deren Erhalt langfristig sicherzustellen. Die Verwendung alter lokaler Sorten und verschiedener Arten trägt zu einer Risikoverteilung und damit -minimierung durch Schädlinge und den Klimawandel bei – die Obstgärten werden resilienter. Zudem wird ein für die Region typisches Landschaftsbild erhalten und das Weideland mit weiträumigen Vernetzungsstrukturen aufgewertet. Davon profitieren vor allem Vögel, Wildbienen und weitere Insekten. Durch den Einbezug einer sechsten Primarschulklasse bei der Pflanzung trägt das Projekt auch zur Umweltsensibilisierung von Kindern bei.

Kinder einer Schulklasse markieren mit bunten Regenschirmen die künftigen Standorte der Obstbäume. Foto: Bürgergemeinde Pratteln, Heinz Weisskopf

in Umsetzung

Ort: Wenslingen (BL)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisation: EG Wenslingen, FZL Kommunale Fachkommission Landschaft

Einst war der ‘Räbehübel’ – worauf der Name bereits hinweist – ein Rebbaugebiet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Rebberg vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Übrig geblieben sind die Reste zweier ehemaliger Trockensteinmauern, die zur Terrassierung des Geländes genutzt wurden. Diese liegen teilweise innerhalb und angrenzend an Naturschutzzonen und sind in ökologisch wertvolle Flächen mit Trockenwiesen, Hecken, Einzelbäumen und einem Bächlein mit Ufergehölz eingebettet. Die Einwohnergemeinde Wenslingen möchte nun zusammen mit der kommunalen Fachkommission Landschaft aus ökologischen und kulturhistorischen Gründen die untere, südwestexponierte Trockensteinmauer über eine Länge von ca. 50 Metern wiederherstellen. Als Begleitmassnahme werden Ergänzungspflanzungen mit blüten- und dornenreichen Gehölzen vorgenommen.

Nutzen des Projektes: Die Trockensteinmauer ist ein wertvoller Lebensraum für viele wärmeliebende Pflanzen und Tiere am Südwesthang, fördert die Biodiversität und ist ein ideales Trittsteinbiotop zur angrenzenden Trockenwiese, zum naheliegenden Hintereggbächli und zu den vielfältigen Einzel- und Heckengehölzen. Durch die Wiederherstellung der Mauer wird zudem auch die historische Baselbieter Kulturlandschaft in ihrem Facettenreichtum erhalten.

Räbehübel – im unteren Bereich sieht man die zu sanierenden Trockensteinmauer. Foto: Ueli Gisi

in Umsetzung

Ort: Hochwald (SO)
Realisierung: 2023-2027
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Hochwald

Die Heckenlandschaft von Hochwald ist in der Nordwestschweiz einzigartig. Gut 100 Naturhecken prägen das Landschaftsbild der Gemeinde seit Jahrzehnten. Sie finden sich über das gesamte Gebiet verteilt und nehmen insgesamt eine Fläche von ca. acht Hektaren ein. Viele dieser Hecken weisen Pflegerückstände von 50 – 70 Jahren auf. Die Sträucher und lichtliebenden Gehölze wurden durch Waldbäume überwachsen und beschattet, wodurch ihre Struktur- und Artenvielfalt verlorengegangen ist. Auch wuchskräftige Sträucher, wie die Hasel und der Rote Hartriegel setzen sich gegenüber anderen Gehölzen durch und führen zu einer ökologischen Vereinheitlichung. Aus diesem Grund möchte die Einwohnergemeinde rund 100 Hecken aufwerten. Sie unterstützt damit die Landwirte bei den initiierenden Ersteingriffen, welche mit einer erschwerten und anspruchsvollen Holzerei verbunden sind. Zudem werden die Landwirte in der Heckenpflege geschult. Die aufgewerteten Hecken werden anschliessend von den Landwirten als Biodiversitätsförderflächen angemeldet, so dass die langfristige Pflege des gesamten Hecken-Netzwerks der Gemeinde Hochwald sichergestellt sein wird.

Nutzen des Projektes: Mit den Pflegeeingriffen wird die Arten- und Strukturvielfalt der bestehenden Hecken wiederhergestellt und erhalten. Davon profitieren besondere Brutvogelarten unserer Kulturlandschaft wie Neuntöter und Goldammer sowie potenziell gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie die Zauneidechse oder der krautige Kümmel-Haarstrang. Mit den grossräumigen und gleichmässig verteilten Aufwertungsflächen im gesamten Gemeindegebiet hat das Projekt eine sehr grosse Bedeutung für die Schaffung von wertvollen Trittsteinen und Vernetzungsachsen für unsere heimische Flora und Fauna.

Die dichten und dunklen Heckenstrukturen vor der Aufwertung weisen viele durchgewachsenen Bäume auf. Foto: Felix Berchten

umgesetzt

Ort: Rothenfluh (BL)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh-Anwil-Oltingen NUVRAO

Der Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh-Anwil-Oltingen setzt sich für die Aufwertung ökologisch wertvoller Lebensräume ein. Im Rahmen von sieben Teilprojekten steht eine Vielfalt hochwertiger Massnahmenpakete zur Aufwertung des Kulturlands von Rothenfluh auf dem Programm: Unter anderem werden Hecken gepflegt, eine Trockensteinmauer wiederhergestellt, Weiher geschaffen und saniert sowie weitere Efeubäume (siehe hier) erhalten. So wird beispielsweise das durch Halbtrockenrasen und Hochstammobstbäume geprägte Naturschutzgebiet ‚Holwingen‘ bereits seit 1986 durch den NUVRAO betreut und soll nun weiter mit einer Heckenpflege und Trockenmauerinstandstellung aufgewertet werden. Auch eine ehemalige Mergelgrube am ‘Wischberg’ hat der Verein im Visier: Diese will er durch den Bau eines Weihers für den Glögglifrosch, die Pflege des Waldrands und eine Auflichtung des Waldbestandes entlang der Grubenböschung ökologisch aufwerten. Ergänzend werden diverse Kleinstrukturen, wie Steinlinsen oder Wieselburgen, angelegt.

Nutzen des Projektes: Mit der Vielzahl neuer und aufgewerteter Lebensräume im Kulturland von Rothenfluh entsteht ein ökologisch wertvolles Netzwerk in der Gemeinde. Davon profitieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten: seltene, lichtbedürftige Baum- und Straucharten, Vögel (z.B. Rotrückenwürger, Goldammern, Gartengrasmücken), Amphibien (z.B. Geburtshelferkröten/Glögglifrosch), Reptilien (z.B. Zauneidechsen), Kleinsäuger, Fledermäuse sowie unzählige Insekten.

Im Naturschutzgebiet Holwingen wurde bereits mit den Massnahmen begonnen und eine Trockenmauer wieder hergestellt. Foto: Bruno Erny.

in Umsetzung

Ort: Reigoldswil (BL), Waldenburg (BL), Mümliswil‐Ramiswil (SO)
Realisierung: 2022 – 2025
Trägerorganisation: Stiftung Wasserfallen

Die Region Wasserfallen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Stiftung Wasserfallen möchte sich zukünftig noch stärker für die Biodiversität in ihrem Wirkungsgebiet auf rund 150 ha einsetzen. Deshalb hat sie ein entsprechendes Projekt zur ökologischen Aufwertung der Kulturlandschaft und des Waldes lanciert. Auf etwa 30% der Fläche sollen in den kommenden Jahren folgende Massnahmen umgesetzt werden: Aufwertung von Hecken und Säumen; Schaffung und Pflege von lichtem Wald und gestuften Waldrändern; Freistellung und Pflege von Felsen; Pflege und Schutz von Feuchtstellen und Quellen; Anlage eines Weihers; Schaffung von zahlreichen zusätzlichen Kleinstrukturen; optimierte Pflege von extensiven Wiesen und Weiden; Bau einer Weidemauer in Trockenbauweise; Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung (Infotafeln, Exkursionen, Arbeitseinsätze, Besucherlenkung).

Nutzen des Projektes: Von einer grösseren Strukturvielfalt profitieren viele bedrohte Arten, z.B. Pflanzen (Scheiden-Kronwicke, Schwalbenwurz-Enzian), Tagfalter (Thymian-Ameisenbläuling, Bergkronenwicken-Widderchen) oder Vögel (Heidelerche, Baumpieper, Neuntöter).

Blick in die Region Wasserfallen. Foto: Lukas Merkelbach

in Umsetzung

Ort: Sissach (BL)
Realisierung: 2022 – 2023
Trägerorganisationen: Verein Erlebnisraum Tafeljura, Verein Baselbieter Feldscheunen

Feldscheunen sind ökologisch, landschaftlich sowie kulturhistorisch wertvoll. Jedoch verlieren sie zunehmend ihre Funktion und verschwinden aus unseren Landschaften. Die beiden Trägerorganisationen setzen sich für den Erhalt dieser Gebäude und für eine naturnahe Gestaltung ihrer Umgebung ein. Seit 2017 wurden bereits vier Scheunen im Baselbiet saniert und aufgewertet. Jetzt soll auch die Feldscheune «Hinderi Egg» fachgerecht instand gestellt und mit nachhaltigen Materialien restauriert werden. Zur ökologischen Lebensraumaufwertung werden Nisthilfen und Unterschlupfmöglichkeiten für verschiedene Tierarten errichtet und Kleinstrukturen angelegt. Zudem werden bei der «Hinderi Egg» sowie bei weiteren Feldscheunen ergänzend einzelne Bäume gepflanzt, um langfristig den für Feldscheunen typischen, begleitenden Baumbestand zu sichern. Mit Publikationen, Exkursionen, Arbeitseinsätzen mit der Bevölkerung sowie mit Öffentlichkeitsarbeit sensibilisieren die beiden Vereine für die ökologische Funktion und kulturhistorische Bedeutung von Feldscheunen.

Nutzen des Projektes: Feldscheunen dienen in der zunehmend ausgeräumten Landschaft als wichtige ökologische Trittsteine. Sie bieten z.B. Vögeln, Fledermäusen und Kleinsäugern Unterschlupfmöglichkeiten und werden als Nistplatz, resp. Fortpflanzungsort genutzt. Das nach Möglichkeit unverputzte Mauerwerk dient auch Wildbienen und anderen Wirbellosen als Lebensraum.

Die Feldscheune «Hinderi Egg» vor und nach der Sanierung. Für Kleinsäuger, Vögel und Insekten wurden u.a. Kleinstrukturen ergänzt und das Mauerwerk zum Teil unverputzt belassen. Foto: Verein Erlebnisraum Tafeljura

in Umsetzung

 

Ort: Hochwald (SO)
Realisierung: 2022-2024
Trägerorganisation: Gemeinde Hochwald (SO), Gesundheits- und Umweltkommission

Die Gemeinde Hochwald (SO) will extensiv bewirtschaftete Wiesen eines Landwirts ökologisch aufwerten. Hierfür werden verschiedene, standortgerechte und einheimische Wildstauden gepflanzt. Mit einer angepassten Bewirtschaftung und entsprechenden Verträgen betreffend Pflege und Unterhalt der Wiesen soll die qualitative Aufwertung dieser Flächen langfristig erhalten werden. Seit 2020 wurden bereits circa 1’300 einheimische Wildblumen und -stauden auf einer Fläche von ca. 1,7 Hektaren gepflanzt und entwickeln sich prächtig. Ab 2022 werden die Pflanzungen (circa 1’200 Pflanzen pro Jahr) auf weitere Parzellen ausgeweitet.

Nutzen des Projektes: Die Massnahme trägt zur Förderung der Artenvielfalt im Gemeindegebiet von Hochwald bei. Sie dient zudem weiteren Landwirtinnen und Landwirten in der Region als Anschauungsbeispiel und Motivation, ihre Wiesen ebenfalls artenreich zu gestalten.

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Blühender Wiesensalbei in Hochwald. Foto: Josef Borer

umgesetzt

Ort: Gryon, Bex (VD)
Realisierung: 2021 – 2022
Trägerorganisation: Verein Naturkultur, gefördert durch die nationale Agentur für Austausch und Mobilität, Movetia

Jugendliche aus verschiedenen Ländern, in denen physische und unsichtbare Mauern und Grenzen die Kulturen trennen, arbeiten in den Waadtländer Alpen gemeinsam an der Sanierung von Trockensteinmauern. Jeweils während einer Woche leisten 16 bis 20 Jugendliche aus Irland/Nordirland, der Schweiz, Israel und Palästina ihren individuellen Naturschutzbeitrag für die Region oberhalb von Bex (VD). Während die Jugendlichen im Rahmen dieses Umwelteinsatzes Trockensteinmauern erbauen, werden durch die gleichzeitige Begegnungsarbeit interkulturelle Mauern eingerissen. Die Vermittlung von Wissen zu Naturschutz und Biodiversität sind elementare Inhalte des Projekts.

Nutzen des Projektes: Als Teil unserer traditionellen Kulturlandschaft stellen Trockenmauern wichtig Vernetzungselemente dar und bieten spezialisierten und wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebens- und Rückzugsraum.

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Junge Menschen im interkulturellen Einsatz für die Natur. Foto: Verein Naturkultur

Weitere Informationen finden Sie hier:

umgesetzt

Ort: Pratteln (BL)
Realisierung: 2021
Trägerorganisation: Bürgergemeinde Pratteln

Oberhalb des Naturschutzgebiets Talweiher in der Gemeinde Pratteln (BL) und angrenzend an eine artenreiche Extensivwiese wird eine Baumkapelle errichtet. Hierfür lässt die Bürgergemeinde vier langlebige Bäume pflanzen, deren Kronen sich später vereinen und daher optisch an ein Kapellendach erinnern. Für das Vorhaben wurde die Winterlinde ausgewählt, da sie sich gut an den Klimawandel anpasst und zudem als ökologisch wichtige sowie kulturhistorisch bedeutende Baumart gilt. Ergänzend werden 1-2 Steinhaufen als zusätzliche Strukturelemente angelegt, die der Geburtshelferkröte aus den nahegelegenen Weihern als weiterer Landlebensraum dienen. Schliesslich lädt eine Holzbank Erholungssuchende zu einer Ruhepause ein.

Nutzen des Projektes: Die Baumkapelle dient zusammen mit den zusätzlichen Strukturmassnahmen verschiedenen Tierarten als Nahrungs- und Rückzugsort sowie als Trittsteinbiotop. Sie ist eingebettet in ein bestehendes Netz von ökologisch wertvollen Elementen und ergänzt dieses sinnvoll. Das spätere geschlossene, kapellenartige Kronendach und die Sitzbank bieten Besuchenden einen Ort der Ruhe. Die Baumkapelle trägt ebenfalls zur Steigerung der Landschaftsqualität bei.

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Der künftige Standort der Baumkapelle ist gut in ein bestehendes Netz von Strukturelementen eingebettet. (Foto: Heinz Weisskopf)

umgesetzt

Ort: Rothenfluh (BL)
Realisierung: 2021
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh – Anwil (NUVRA)

Im Zuge der landwirtschaftlichen Güterzusammenlegung (Gesamtmelioration) in der Gemeinde Rothenfluh (BL) setzt sich der Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh – Anwil (NUVRA) sehr engagiert für die Integration von Naturschutzbelangen in diesem Prozess ein. Unter anderem konnte er rund 1,5 Hektaren Landwirtschaftsland erwerben, das durch die neuen Pächter als Biodiversitätsförderfläche (z.B. Buntbrache, Hochstammobstgarten) bewirtschaftet wird. Bei der geplanten Landumlegung wird das erworbene Landwirtschaftsland gezielt gegen ökologisch wertvollere Flächen eingetauscht.

Nutzen des Projektes: Der Kauf und Abtausch von Land sichert langfristig bestehende und neue Naturschutzflächen in der Gemeinde. Durch entsprechende Pflege werden sie ökologisch aufgewertet. Es entstehen wertvolle Vernetzungsstrukturen sowie arten- und strukturreiche Lebensräume und somit wichtige Trittsteinbiotope in einer landwirtschaftlich geprägten Region.

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Die neu erworbene Landwirtschaftsfläche wird künftig als Buntbrache mit einheimischen Wildkräutern angesät und dient vielen Kleinstlebewesen als Refugium. Foto: Bruno Erny, NUVRA

in Umsetzung

Ort: Aesch (BL)
Realisierung: 2021 – 2024
Trägerorganisation: Weinbaugenossenschaft WBG Aesch

Flurbereinigungen und Intensivierungen des Rebbaus und der Landwirtschaft haben die einstmals reiche Biodiversität im Rebbaugebiet Aesch verkleinert. Dank den grösstenteils südexponierten Rebbergen, den flachgründigen und teils nährstoffarmen Kalkböden sowie den wechselfeuchten Bodenbedingungen weist das Rebbaugebiet Aesch ein hohes ökologisches Potenzial auf. Einzelne seltene Tier- und Pflanzenarten, beispielsweise Orchideen, Tagfalter, Amphibien und Vögel sind im Rebbaugebiet heute aber nur noch in Restbeständen vorhanden. Mit Hilfe folgender Massnahmen sollen hier wieder neue, artenreiche und damit ökologisch wertvolle Lebensräume entstehen: Renaturierung von Magerwiesen und Feuchtgebieten, Anlage von Trockensteinmauern, Schaffung und Pflege von lichten Wäldern und strukturreichen Waldrändern, Freistellung von Felsköpfen.

Nutzen des Projektes: Mit den Aufwertungsmassnahmen leistet die Weinbaugenossenschaft Aesch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Nordwestschweiz und zur Schaffung einer ökologischen Infrastruktur. Das Rebbaugebiet Aesch wird so wieder zu einem struktur- und artenreichen Lebensraum.

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Blick über den Rebberg Tschäpperli. Foto: Dominik Hügli

umgesetzt

Ort: Bubendorf, Ramlinsburg, Hölstein (BL)
Realisierung: 2020 – 2021
Trägerorganisation: Naturschutzverein Ramlinsburg

In Bubendorf sanieren die Naturschutzvereine Ramlinsburg und Bubendorf eine baufällige Feldscheune und lassen diese im Zonenplan Landschaft erfassen. Die Feldscheune gliedert sich nicht nur gut ins Landschaftsbild ein, sondern soll vor allem seltene und gefährdete Arten fördern. Diese nutzen die Feldscheune und ihre Umgebung als Schlafplatz, zur Jungenaufzucht oder auch zur Nahrungssuche und Jagd. In der Feldscheune werden nach der Sanierung zusätzliche Nistkästen für die Schleiereule und für verschiedene Fledermäuse aufgehängt. Mit den neu erstellten Ast- und Steinhaufen unterschiedlicher Grösse und Zusammensetzung in der näheren Umgebung wollen die Projektinitianten zudem dem Hermelin und Iltis Versteckmöglichkeiten bieten, sie dienen aber auch anderen Tieren als wertvoller Lebensraum. Neue Hecken- und Ufergehölze entlang der kleineren Gewässer Frenke und des Talbächlis in unmittelbarer Nähe runden die Aufwertungsmassnahmen ab.

Nutzen des Projektes: Feldscheunen sind wichtige ökologische Elemente in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Mit der Sanierung und Umgebungsgestaltung der baufälligen Feldscheune schafft und erhält der Naturschutzverein Ramlinsburg und Bubendorf wertvolle Lebensräume und ökologische Nischen für eine Vielzahl gefährdeter und geschützter Lebewesen.

Die Feldscheune ‚Obertal‘  in Bubendorf nach und vor der Sanierung (Fotos nachher: Andi Wyss, vorher: Markus Plattner)

weitere Informationen finden Sie hier:
Projektabschluss: Feldscheunenjuwelen
Einweihungsfest: Hurra! eingeweiht.

umgesetzt

Projekt in der Westschweiz.
Mehr Informationen auf Französisch.

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Foto: Kelly Delavy

umgesetzt

Ort: Wölflinswil im Fricktal (AG)
Realisierung: 2020 – 2021 (Aufbau)
Trägerorganisation: Genossenschaft Gartenberg

«Gemeinsam auf den Acker für eine biologische, nachhaltige und selbstbestimmte Landwirtschaft» – nach diesem Motto produzieren zukünftig GärtnerInnen und KonsumentInnen in Wölflinswil im Fricktal (AG) einen Teil ihrer Lebensmittel selber. Die Genossenschaft Gartenberg hat diese Initiative lanciert, die auf dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft basiert. Hierbei beteiligen sich Privatpersonen mit einem definierten Beitrag und Arbeitseinsätzen an der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und erhalten im Gegenzug regelmässig frische Lebensmittel. Neben der biologischen Bewirtschaftung werden zusätzliche Biodiversitätsmassnahmen umgesetzt, wie der Anlage von Hecken, Stein-, Ast- und Holzhaufen. Zudem sind Nisthilfen und Insektenhotels vorgesehen.

Nutzen des Projektes: Es entsteht ein riesiger Garten mit über 50 Gemüsesorten, blühenden Gründüngungen und biodiversitätsfördernden Strukturen. Durch die vielfältige Anlage von Kleinstrukturen zusätzlich zum biologischen Gemüsebau werden wertvolle Lebensräume und Biotope für Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Eine besondere Stärke des Projektes liegt in der sehr guten lokalen, breit gefächerten Vernetzung. Leute aus der ganzen Region treffen sich beim Jäten, Ernten oder bei Aktionstagen. Lokalen Schulen wird praxisnahes Lernen geboten. Als Partner des Jurapark Aargau soll Natur und Kultur geschult, gefördert und vereint werden.

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Eintönige Ackerbauflächen werden zu arten- und strukturreichen Landschaften umgestaltet. Foto: Johanna Rey

Lesen Sie hier: Gartenberg bekommt Innovationspreis von Bio Aargau

umgesetzt

Ort: Zuzgen (AG)
Realisierung: 2020 – 2021 (Aufbau)
Trägerorganisation: Verein Eichmatt

Der Verein Lebensraum Eichmatt etabliert auf dem 1 ha grossen Grundstück Eichmatt ein nachhaltiges Konzept für biologische Landwirtschaft und Gartenbau. Ziel ist es, mit natürlichen und in sich geschlossenen Kreisläufen ein stabiles und vielfältiges Ökosystem zu etablieren. Mit der Anlage von vielfältigen Kleinstrukturen (Heuhaufen, Asthaufen, Totholzskulpturen, Stein- und Ziegelhaufen) sowie Benjes- resp. Totholzhecken leisten einen wichtigen Beitrag an die Biodiversität. Auch Lehmteiche und Pflanzungen unterschiedlicher Wildpflanzen tragen dazu bei und Flächen, auf denen der Oberboden durch Sand oder Kies ersetzt wird, entwickeln sich zu einem wertvollen Lebensraum für unterschiedliche Insekten. Die vielfältigen Kleinstrukturen sind als kleine Inseln und Trittsteinbiotope über die gesamte Fläche verteilt. Die Wiesen werden als Magerwiesen bewirtschaftet. Das Heu wird in Tristen gelagert. Bei diesem traditionellen Handwerk wird das luftgetrocknete Heu um eine ca. 10 cm breite und 2 m hohe Holzlatte aufgeschichtet.

Nutzen des Projektes: Schaffung eines vielfältigen Lebensraums an dem sich sehr unterschiedliche typische sowie seltene Tier- und Pflanzenarten langfristig etablieren können. Die gewonnenen Erfahrungen werden der breiten Öffentlichkeit mittels Schautafeln auf einem Fussweg durch den Lebensraum Eichmatt zugänglich gemacht. Kurse und Workshops führen Interessierte in das nachhaltige Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau ein.

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Arten- und strukturreicher Lebensraum Eichmatt. Foto: Franziskus Jakober

umgesetzt

Ort: Rothenfluh (BL)
Realisierung: 2020 – 2021
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh – Anwil/NUVRA

In der Kulturlandschaft der Gemeinde Rothenfluh (BL) befinden sich verschiedene freistehende «Efeubäume» mit besonderen Wuchsformen und von landschaftsprägendem Charakter. In ihrer Art und Häufigkeit stellen sie ein Unikum dar. Mit dem Bau von Trägergerüsten sollen mindestens 14 Efeubäume möglichst langfristig erhalten werden; zusätzlich erfolgt die Anlage von Kleinstrukturen (z.B. Totholz- oder Steinhaufen) am Stammfuss. Im Rahmen von naturkundlichen Exkursionen und mittels Gemeindenachrichten wird die Bevölkerung auf diese Besonderheit aufmerksam gemacht und für deren Wert sensibilisiert.

Nutzen des Projektes. Die Kombination aus Efeu und morschen, abgestorbenen Trägerbäumen ist aufgrund der ausgeprägten Lebensraum- und Nischenvielfalt von grossem ökologischem Wert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätsförderung. Auch der Landschaftsbildcharakter bleibt erhalten.

Weitere Informationen finden Sie hier

Efeubaum Rothenfluh
Landschaftsprägendes Exemplar einer kompakten Efeukrone im Naturschutzgebiet Holwingen. Von dem Träger- und Ammenbaum ist nur noch der morsche Stamm übrig. Foto: Bruno Erny

umgesetzt

Ort: Hochwald (SO)
Realisierung: 2020 – 2021
Trägerorganisation: Gemeinde Hochwald (SO), Gesundheits- und Umweltkommission.

Die Gemeinde Hochwald (SO) will extensiv bewirtschaftete Wiesen eines Landwirts ökologisch aufwerten. Hierfür werden verschiedene, standortgerechte und einheimische Wildstauden gepflanzt. Mit einer angepassten Bewirtschaftung und entsprechenden Verträgen betreffend die Pflege und Unterhalt der Wiesen soll die qualitative Aufwertung dieser Flächen langfristig erhalten werden.

Nutzen des Projektes: Die Massnahme trägt zur Förderung der Artenvielfalt in diesem Gebiet bei. Sie dient zudem weiteren Landwirtinnen und Landwirten in der Region als Anschauungsbeispiel und Motivation, ihre Wiesen ebenfalls artenreicher zu gestalten.

Artenreiche Extensivwiesen Hochwald
Frühlingsaspekt einer vielfältigen Wiese mit der Echten Schlüsselblume. Foto: Rosmarie Champion

Weitere Schwerpunkte/Themen

Bedrohte Lebensräume und bedrohte bzw. prioritäre Arten, Erhalt und Förderung vielfältiger und traditioneller Kulturlandschaften, Vernetzung von Lebensräumen, Erwerb ökologisch wertvoller Flächen.

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Seltene Arten, Lebensräume und Waldstrukturen, biodiversitätsfördernde Bewirtschaftungsformen und Biotopbäume.

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Vernetzter Wasserbau, Renaturierung von Gewässern, Schaffung von Weihern, Teichen und Überschwemmungsgebieten.

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Aufwertungsprojekte im Siedlungsraum: Schaffung von Naturwerten, Vernetzung, Schaffung neuer naturnaher Lebensräume.

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Öffentlichkeitsarbeit, Kurse und Führungen als Teil von Projekten mit konkreten, ökologisch hochwertigen Aufwertungsmassnahmen.

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Projekteingabe

Haben Sie eine Projektidee im Bereich Natur- und Landschaftsschutz, die sich in unserem Förderperimeter befindet? Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.