Siedlungsraum

Eine naturnahe Gestaltung des Siedlungsraums bringt viele Vorteile mit sich: Sie verbessert die Lebensqualität der Bevölkerung und die Rahmenbedingungen für die Natur. So profitieren viele einheimische Tier- und Pflanzenarten von hochwertigen Aufwertungsmassnahmen rund um unsere Wohn- und Arbeitsstätten.

Der Naturfonds salzgut setzt sich deshalb für Aufwertungsprojekte im Siedlungsraum ein:

  • Schaffung von Naturwerten, z.B. naturnahe Garten- und Freiraumgestaltung
  • Vernetzung im Siedlungsraum, z.B. Alleen und Weiher als Trittsteine
  • Pocket Parks
  • Urban Farming

Unsere Förderprojekte

umgesetzt

Ort: Zeiningen (AG)
Realisierung: 2023
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Zeiningen, Naturschutzkommission

Die Gemeinde Zeiningen engagiert sich mit der Teilnahme am Projekt ‘Natur findet Stadt’ für artenreiche Lebensräume in ihrem Siedlungsgebiet. Hierfür werden entlang von Strassen oder bei Bushaltestellen Blumenrabatten angelegt und mit einer Vielzahl verschiedener einheimischer Wildstauden bepflanzt. Offener Boden und Kleinstrukturen, wie Totholz, tragen zudem dazu bei, dass möglichst viele Lebewesen neben Nahrung auch Lebensraum und Versteckmöglichkeiten finden. Die Blumenrabatten sind lebendige, bunte Farbtupfer im Stadtgebiet, die als neue Lebensräume nicht nur verschiedenen Tierarten zugutekommen, sondern auch das menschliche Auge erfreuen.

Nutzen des Projekts: Vor allem in der stark überbauten Siedlungslandschaft entstehen neue, naturnah gestaltete Lebensräume, die der Vernetzung unserer heimischen Flora und Fauna dienen. Die Blumenrabatten sind lebendige, artenreiche und bunte Farbtupfer im Stadtgebiet, die als neue Lebensräume nicht nur verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zugutekommen, sondern auch das menschliche Auge erfreuen. Sie dienen auch als gutes und inspirierendes Anschauungsbeispiel, um die Bevölkerung zu motivieren, ebenfalls eigene naturnahe Grünoasen in ihren Gärten oder auf dem Balkon anzulegen.

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Eine neu angelegte Blumenrabatte in Zeiningen. Foto: Dirk Bösche

in Planung

Ort: Wallbach (AG)
Realisierung: 2022 – 2025
Trägerorganisation: Natur- und Vogelschutzverein Wallbach

Viele Gebäude in Schweizer Siedlungen wurden in den letzten Jahrzehnten saniert; Grünflächen im Siedlungsraum sind durch die intensive Bautätigkeit verschwunden. Alte, verwitterte Gebäude oder auch mächtige, dicke Bäume bieten aber mit ihren vielfältigen Nischen eine wichtige Lebensgrundlage für höhlenbrütende Vogelarten. Gerade im Siedlungsraum sind solche Strukturen kaum noch zu finden. Der Natur- und Vogelschutzverein Wallbach setzt sich mit diesem Projekt für die Rückgewinnung von Nistmöglichkeiten im Siedlungsraum ein. Für die Schleiereule wird an der Kirche ein Einflug ins Dachinnere mit Nistmöglichkeiten geschaffen. Mauersegler und Schwalben erhalten zahlreiche Nistkästen an Privathäusern. Am Trafoturm sind bereits neu angebrachte Nistkästen zu sehen und mit etwas Glück können auch Mauersegler, Schwalben oder Fledermäuse beobachtet werden. Der Verein setzt sich auch für die Erhaltung von Brutplätzen im Wallbacher Wald ein (Projekt 23.124).

Nutzen des Projekts: Mit Nistkästen können Höhlenbrüter dort gefördert werden, wo ein Mangel an Nistmöglichkeiten besteht, zum Beispiel im Siedlungsraum. Sind die Nistkästen gut gebaut und auf die Bedürfnisse der Zielarten abgestimmt, ermöglichen sie sogar einen überdurchschnittlichen Bruterfolg. Nicht minder wichtig für die Schaffung eines attraktiven Lebensraums ist das Vorhandensein geeigneter Nahrung. Hier bieten Gärten ein grosses Potenzial, das durch gezielte Bepflanzung genutzt werden kann.

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Nistkästen am Trafoturm, Foto: Natur- und Vogelschutzverein Wallbach

in Umsetzung

Ort: Aesch (BL)
Realisierung: 2023 – 2025
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Aesch, Trailcenter Aesch

Am Ortsrand von Aesch entsteht auf dem Gelände eines ehemaligen Fussballplatzes nicht nur ein abwechslungsreiches und abenteuerliches Trailcenter für begeisterte Mountainbiker, sondern auch ein kleines Naturparadies. Das neu gestaltete Gelände ist knapp 0,8 Hektar gross, wobei die Bike-Strecken nur 50 Prozent der Fläche ausmachen. Auf der anderen Hälfte werden vielfältige Lebensräume für eine artenreiche Natur geschaffen. Hier entstehen offene Ruderalflächen, blütenreiche Blumenwiesen, dornreiche Hecken, Einzelbäume und Baumgruppen mit seltenen Arten werden gepflanzt und Kleinstrukturen für Reptilien wie Stein- und Asthaufen angelegt. Die Ökoflächen werden langfristig so gepflegt, dass sich die Artenvielfalt gut entwickeln kann. Zudem werden alle Nutzerinnen und Nutzer für den Erhalt der Biodiversität im Trailcenter und für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur sensibilisiert.

Nutzen des Projekts: Auf dem Gemeindegebiet werden nicht nur neue Sport- und Freizeitflächen für die Bevölkerung geschaffen, sondern auch Raum für die Entwicklung arten- und strukturreicher Naturflächen zur Verfügung gestellt. Diese floristisch vielfältigen Bereiche bieten neuen Lebensraum für verschiedene Insekten, Vögel, Reptilien und Säugetiere, die hier Nahrungsquellen, Unterschlupf sowie Brut- und Nistplätze finden

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Auf dem Gelände des ehemaligen Fussballplatzes entstehen abenteuerliche in ein Naturparadies eingebettete Trails für Mountainbiker. Foto: Gemeinde Aesch

in Planung

Ort: Möhlin (AG)
Realisierung: 2022-2023
Trägerorganisation: Verein Wohnen im Alter Möhlin

Eine neue Leitung bringt frischen Wind in die Umgebungsgestaltung des Alterszentrums Stadelbach in Möhlin: Der bisher konventionell angelegte Garten wird naturnah mit verschiedenen einheimischen Arten umgestaltet, die während des ganzen Jahres viele Blüten und Farben hervorbringen. Das Projekt ist unter der aktiven Mitwirkung der Bewohnerschaft entstanden. Ersten positiven Erfahrungen in einem Pilotprojekt folgt nun die Anlage weiterer blütenreicher Wiesen mit Wildstauden. Zudem werden Ast- und Steinhaufen erstellt und das angrenzende Ufergehölz stellenweise aufgelichtet und ökologisch aufgewertet. Das lockt nicht nur unterschiedliche Insekten, Amphibien und Reptilien an. Auch die Bewohnerschaft findet neue ästhetisch ansprechende und wohltuende Aufenthaltsräume draussen in der Natur. Um die Pflege des naturnahen Gartens werden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Alterszentrums kümmern, die für den Gebäudeunterhalt zuständig sind.

Nutzen des Projektes: Vom Arten- und Blütenreichtum profitieren unsere einheimische Insektenvielfalt und von den Kleinstrukturen zum Beispiel Reptilien wie die im Kanton Aargau gefährdete Mauereidechse. Die naturnahe Umgebungsgestaltung des Alterszentrums bietet der Bewohnerschaft zudem Raum für Naturbeobachtung, vielfältige Begegnungen an der frischen Luft und die Möglichkeit, mit der Natur in Kontakt zu treten. Die spannende Neugestaltung soll Bewohnerinnen und Bewohner motivieren, sich vermehrt draussen aufzuhalten, was auch der mentalen und physischen Gesundheit zuträglich ist.

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Blick auf den Garten im Alterzentrum Stadelbach mit bisheriger konventioneller Gestaltung. Foto: Lukas Merkelbach

in Planung

Ort: Wallbach (AG)
Realisierung: 2023-2025
Trägerorganisation: Gemeinde Wallbach

Beim Gemeindezentrum inmitten von Wallbach wird ein generationenübergreifender Begegnungsraum geschaffen. Dabei steht eine naturnahe Gestaltung in Anlehnung an die Landschaft der ehemaligen Rheinaue im Zentrum. Der neue Begegnungsraum verfügt über einen Spielplatz, der aus lokalen Holzstämmen und Findlingen gebaut wird. Neue Sitz- und begrünte Aufenthaltsgelegenheiten werden von sich schlängelnden Wegen und Wasserflächen – Auenarmen gleich – durchbrochen. Die artenreiche, farb- und blütenreiche Bepflanzung des gesamten Begegnungsraumes mit einheimischen Pflanzen und Gehölzen ist dabei ein zentrales Element.

Nutzen des Projektes: Das naturnah und vielfältig ausgestaltete Herzstück der Gemeinde Wallbach wird inmitten der Siedlung neuen Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten bieten. Und daran können sich Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Wallbach in unmittelbarer Umgebung ihres Zuhauses erfreuen. Das Projekt bietet Gelegenheit zu Naturbeobachtungen und -erlebnissen mitten im Siedlungsraum. Besonders im Sommer und bei hohen Temperaturen lädt der Begegnungsraum dazu ein, sich im Schatten der Bäume und an den kühlenden Grün- und Wasserbereichen zu erfrischen.

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Konzeptioneller Gestaltungsplan der Anlage. Foto: KuKuk Schweiz GmbH

in Planung

Ort: Fehren (SO)
Realisierung: 2023
Trägerorganisation: Verein Seidengarten

Die Wohngemeinschaft Seidengarten ist eine gemeinnützige Organisation, die Menschen mit Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung (beispielsweise aufgrund jahrelanger Suchterkrankungen) unterstützt und ihnen ein Zuhause bietet. Die zu diesem Zweck genutzte Liegenschaft verfügt über einen grosszügigen Vorgarten von 150 Quadratmetern und bietet Raum und Potenzial für eine ökologisch wertvolle Ausgestaltung. Das Projekt sieht die Schaffung magerer und eher trockener Standorte vor, einen Naturteich von 20 – 25 Quadratmetern sowie Kleinstrukturen, wie z.B. Alt- und Totholzhaufen. Zusätzlich pflanzen Kinder und Jugendliche aus Fehren unter der Anleitung des Projektleiters Philippe Ammann und der örtlichen Naturschutzvereine einheimische Stauden und Gehölze rund um den Teich.

Nutzen des Projektes: Die ökologische Aufwertung durch die Anlage eines Kleingewässers, von Magerstandorten und Kleinstrukturen soll verschiedenen Amphibien und Insekten, wie Libellen zugutekommen. Die naturnahe Gartengestaltung erhöht die Umgebungsqualität der Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngemeinschaft, kann deren Faszination für die Natur wecken und ausserdem therapeutisch eingesetzt werden. Der Garten ist auch für Dritte gut einsehbar und soll somit auch als breite Motivation für Aufwertungsprojekte dienen.

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Vorgarten des Seidengartens vor der Massnahmenumsetzung. Foto: Marianne Hänggi

umgesetzt

Ort: Möhlin (AG)
Realisierung: 2021
Trägerorganisation: Einwohnergemeinde Möhlin

Die Einwohnergemeinde Möhlin will die Schulanlage «Arena Obermatt» ökologisch durch eine entsprechende Umgebungsgestaltung aufwerten. Hierfür werden verschiedene Strauchrosen, einheimische, blütenreiche Wildstauden sowie Kopfweiden gepflanzt, artenreiche Krautsäume angelegt und Insektenhotels aufgestellt. Zudem ist eine Vielzahl Kleinstrukturen an unterschiedlichen Stellen vorgesehen, wie Steinlinsen, offene Sandstellen und Asthaufen.

Nutzen des Projektes: Die Massnahmen dienen der Schaffung von zusätzlichen, ökologisch wertvollen Lebensräumen und Trittsteinbiotopen im Siedlungsgebiet. Sie fördern Insekten und einheimische Reptilien, z.B. Blindschleichen und Zauneidechsen.

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Das Schulareal «Arena Obermatt» vor der Aufwertung. Foto: Peter Meyer

in Umsetzung

Ort: Möhlin (AG)
Realisierung: 2020 – 2023
Trägerorganisation: IG «natürlich Möhlin»

In Möhlin (AG) will die IG «natürlich Möhlin» an verschiedenen Standorten rund 20 naturnah bepflanzte Holzfässer aufstellen, die durch Patenschaften mit der Gemeinde, mit KMU’s und Privaten über mehrere Jahre unterhalten werden. Das Projekt «Fassbare Natur» soll mit einer artenreichen, bienen- und schmetterlingsfördernden Bepflanzung dem Trend der zunehmenden Zahl öder Steingärten entgegenwirken. Zusätzlich finden mehrere Aktionen statt, bei der verschiedene Führungen, Vorträge, Arbeitseinsätze und Kinderprogramme angeboten werden.

Nutzen des Projektes: Das Projekt fördert die Artenvielfalt im Siedlungsraum und schafft auf kleinem Raum vielfältige, naturnahe Lebensräume aus einheimischen Wildstauden. Mit den Aktionen wird die Bevölkerung nicht nur für die Biodiversität und naturnahe Bepflanzungsmöglichkeiten sensibilisiert, sondern auch zu ressourcenschonendem und umweltverträglichem Handeln angeregt. Das Wildbienenbeet mit Trockenmauer soll darüber hinaus mehrere Jahre Bestand haben.

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Natürlich Möhlin
Projektflyer mit einem idealtypischen Pflanzkübel. Fotomontage: Daniel Ritter

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Weitere Schwerpunkte/Themen

Bedrohte Lebensräume und bedrohte bzw. prioritäre Arten, Erhalt und Förderung vielfältiger und traditioneller Kulturlandschaften, Vernetzung von Lebensräumen, Erwerb ökologisch wertvoller Flächen.

Mehr dazu

Seltene Arten, Lebensräume und Waldstrukturen, biodiversitätsfördernde Bewirtschaftungsformen und Biotopbäume.

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Vernetzter Wasserbau, Renaturierung von Gewässern, Schaffung von Weihern, Teichen und Überschwemmungsgebieten.

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Biodiversität im Kulturland, qualitativ hochwertige Hecken und Trockensteinmauern sowie umweltschonende und seltene Produktionsverfahren.

Mehr dazu

Öffentlichkeitsarbeit, Kurse und Führungen als Teil von Projekten mit konkreten, ökologisch hochwertigen Aufwertungsmassnahmen.

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